Im Tarifkonflikt des Sozial- und Erziehungsdienstes gibt es weiterhin keine Bewegung. Ulf Stecher, Heider Bürgermeister und Vorsteher des Zweckverbandes Kindertagesstätten Heide-Umland zeigt Verständnis für die Forderungen der Kita-Angestellten und verlangt eine schnelle Wiederaufnahme konstruktiver Verhandlungen.
HEIDE (hps) Bei einer Kundgebung der Gewerkschaften Verdi und GEW vor dem Heider Rathaus am Dienstagvormittag (12. Mai) hat sich Heides Bürgermeister und Chef des Kita-Zweckverbandes, Ulf Stecher, zu den Forderungen der streikenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Heider Kindertagesstätten geäußert.
Im Gespräch mit den Angestellten zeigte Stecher Verständnis für den Ausstand. Er unterstütze die grundsätzliche Forderung der Angestellten, die "tagtäglich eine sehr gute, anspruchsvolle und zunehmend schwierige Arbeit" leisten. Deshalb sei es ihr Recht, für eine angemessene Bezahlung zu demonstrieren.
Als Chef der kommunalen Kindertagesstätten in der Region Heide beobachte er - wie auch viele Eltern und Mitarbeiter des Zweckverbandes - die steigenden Anforderungen im Bildungs- und Erziehungsdienst. Da eine umfassende und hochwertige pädagogische Kinderbetreuung von großem gesamtgesellschaftlichem Interesse sei, forderte er Bund und Land auf, sich an dieser Aufgabe stärker zu beteiligen. Der finanzielle Spielraum der Kommunen sei äußert beschränkt, unterstrich Stecher. So seien die Kosten der Stadt Heide für die Kinderbetreuung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Während die jährlichen Betriebskostenzuschüsse für Kindertagesstätten vor zehn Jahren bei rund 1,2 Millionen lagen, betragen die Kosten nun etwa 2,7 Millionen.
Mit Blick auf die schwierige Situation vieler Eltern kritisierte Stecher den wenig konstruktiven Verlauf der Verhandlungen. Nicht symbolische Protestaktionen, sondern die Arbeit an einer vernünftigen Lösung des Tarifstreits sollten jetzt im Mittelpunkt stehen. „Dass die Tarifparteien nicht mehr miteinander sprechen führt dazu, dass viele Eltern erheblich belastetet werden. Aus der Sicht meines Verbandes ist dies nicht akzeptabel“.
Die Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt einheitlich nach dem Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst und wird zwischen den Gewerkschaften und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände ausgehandelt. Die Stadt Heide und der Kita-Zweckverband sind an den Verhandlungen nicht direkt beteiligt. Grundsätzliche Informationen zum Verlauf der Verhandlung finden Sie auf der Internetseite der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und auf den Websiten der Gewerkschaft Verdi und der GEW.
Der Zweckverband Kindertagesstätten Heide-Umland wurde 1992 gegründet und ist ein Zusammenschluss zwischen der Stadt Heide und den Gemeinden Ostrohe, Wesseln, Weddingstedt, Stelle-Wittenwurth und Neuenkirchen. Rund 600 Kinder werden in den zehn Einrichtungen des Verbandes betreut
Sofern es Informationen über weitere Streiks gibt, werden diese ebenfalls auf der Internetseite des Zweckverbandes Kindertagesstätten Heide-Umland veröffentlicht.