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Vier Wochen Dauerstreik: Hoffen auf baldige Einigung im Kita-Tarifkonflikt

Der festgefahrene Tarifstreit im Bildungs- und Erziehungsdienst wird zur immer größeren Belastung für die betroffenen Eltern. Während Eltern und Kita-Zweckverband anfangs Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaften zeigten, ist die Geduld mittlerweile bei vielen am Ende. Trotz Verhandlungen wollen die Gewerkschaften weiter streiken.

„Mein eindeutiger Eindruck ist, dass die große Mehrheit der Eltern ein Ende des Streiks will. Viele sind zermürbt und haben kein Verständnis mehr“, so Heides Bürgermeister Ulf Stecher. Als Vorsteher des Kita-Zweckverbandes Heide-Umland ist er verantwortlich für die Betreuung von rund 600 Kindern in zehn verschiedenen Einrichtungen in der Region Heide.

Aus unzähligen E-Mails und Gesprächen weiß Stecher um die schwierige Situation der Betroffenen. Einige berufstätige Eltern, die privat keine Betreuung für ihre Kinder organisieren konnten, mussten bereits Urlaub des kommenden Jahres in Anspruch nehmen, manchen drohe sogar der Jobverlust, bestätigen Beeke Jörgensen und Anja Peters, deren Kinder die Kita Nordlichter besuchen.

Während Kundgebungen vor dem Heider Rathaus führte Stecher in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit den streikenden Beschäftigten. Darin machte er deutlich, dass er die grundsätzliche Forderung der Angestellten, die „tagtäglich eine sehr gute, anspruchsvolle und zunehmend schwierige Arbeit“ leisten, unterstütze. Wie bei vielen Eltern ist seine Geduld nun jedoch am Ende.

„Wir als Kita-Zweckverband haben den öffentlichen Auftrag, die Kinderbetreuung in unserer Region sicherzustellen. Während die Gewerkschaften die Forderungen der Arbeitnehmerseite vertreten, bin ich verpflichtet, die Interessen meines Verbandes wahrzunehmen und dabei die Anliegen unserer Kunden, der Eltern, zu berücksichtigen.“

Angesichts der schwierigen Situation vieler Eltern wandte sich Stecher am vergangen Freitag mit einem Schreiben an die Eltern und Beschäftigen des Zweckverbandes und forderte ein Ende des Dauerstreiks. Vereinzelte Kritik an diesem Vorgehen weist er zurück: „Als Arbeitgeber ist es während eines Arbeitskampfes mein Recht, mich in dieser Form an die Gewerkschaften und ihre Mitglieder zu wenden und ein Ende des Streiks zu fordern“, stellt Stecher klar.

Darüber hinaus gibt es für die betroffenen Kommunen kaum Möglichkeiten, sich um ein Ende des Ausstands zu bemühen: Die Verhandlungen werden stellvertretend zwischen den Gewerkschaften GEW und Ver.di und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) geführt.

Um die Situation der Eltern etwas aufzufangen, bietet der Kita-Zweckverband eine Notbetreuung für berufstätige Eltern an. Zudem werde derzeit geprüft, ob Kita-Gebühren zumindest teilweise erstattet werden können, um die Belastung der Eltern zu verringern, so Stecher.

Hier finden Sie Hinweise zu den streikbedingten Betriebseinschränkungen des Kita-Zweckverbandes Heide-Umland: Sofern es neue Informationen gibt, werden diese ebenfalls auf der Internetseite des Zweckverbandes Kindertagesstätten Heide-Umland veröffentlicht. Umfangreiche Informationen finden Sie zudem auf der Internetseite der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber.

Auf den Internetseiten der GEW und Ver.di finden sie die Positionen der Gewerkschaften im aktuellen Tarifkonflikt.

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