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Stadtentwicklung: Neues Baulandkataster zeigt Potentiale für Wohnungsbau in Heide

Entgegen einschlägiger Annahmen hat sich die Bevölkerungszahl in der Region Heide in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Auf den steigenden Wohnungsbedarf reagieren Stadt und Umland mit einem Baulandkataster und einem gemeinsamen Flächenmanagement. Die Bauämter beraten Grundstückseigentümer und Investoren bei der Entwicklung neuer Projekte und helfen bei der Suche geeigneter Flächen.

Die Region Heide stellt sich gegen den negativen Trend in Dithmarschen: Anders als angenommen, nahm die Bevölkerung in der Region rund um die Kreisstadt Heide in den letzten Jahren leicht zu. Dies zeigt eine Studie, die die Entwicklungsagentur Region Heide am Freitag, 22. April, der Öffentlichkeit präsentierte. Das Gutachten belegt, dass die Bevölkerung der Stadt Heide seit dem Jahr 2000 um 3,8 Prozent wuchs. Zusammen mit einigen Umlandgemeinden kompensierte sie damit den leichten Bevölkerungsrückgang in anderen Gemeinden der Region und ließ die Einwohnerzahl auf insgesamt über 37.000 Menschen ansteigen.Heides Bürgermeister Ulf Stecher und Harald Matelski, Vorstandsvorsitzender der Entwicklungsagentur und stellvertretender Amtsvorsteher, unterstrichen die positive Bedeutung dieser Zahlen: „Diese Entwicklung stärkt unsere Region insgesamt und verschafft uns wichtige Planungsoptionen für die Zukunft. Wir sind uns sicher: Die Stadt mit ihrer guten Infrastruktur und das attraktive Umland profitieren in hohem Maße voneinander.“Gründe für das anhaltende Bevölkerungswachstum seien vor allem die gute Erreichbarkeit der Region, die umfangreiche Infrastruktur der Kreisstadt und die Fachhochschule, erläuterte Regionalmanager Tobias Kraft. Die Bedeutung Heides als Bildungs-, Dienstleistungs- und Versorgungsstandort werde auch zukünftig Motor der regionalen Entwicklung bleiben und die negativen Folgen des demographischen Wandels abmildern. Der Mitarbeiter der Entwicklungsagentur Region Heide sieht dennoch Handlungsbedarf: „Um der positiven Bevölkerungsentwicklung sowie abnehmenden Haushaltsgrößen Rechnung zu tragen, müssten wir jährlich rund 70 neue Wohnungen in der Region schaffen. Dabei ist die Nachfrage in der Stadt Heide und den direkt angrenzenden Gemeinden am größten ist.“

Wichtig sei außerdem, die Zielgruppe im Blick zu behalten. Anders als früher würden heute insbesondere kleinere Wohnungen für Alleinstehende und Studierende benötigt und in geringerem Umfang Einfamilienhäuser. Zu beachten ist außerdem der Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung: Neubauprojekte sollen überwiegend innerhalb bestehender Siedlungen und dort, wo langfristiger Bedarf besteht, ausgewiesen werden. Dies hat positive Auswirkungen für Bauherren, denn Infrastrukturkosten, beispielsweise für den Straßen- und Leitungsbau, verringern sich auf diese Weise.

Die kurzen Wege zwischen Wohn- und Arbeitsstätte sowie Versorgungseinrichtungen schonen außerdem das Klima und stärken das Zentrum der Stadt Heide und die Ortskerne der Gemeinden.

Doch wo gibt es überhaupt noch Platz für Neubauprojekte? Diese Frage beantwortet das gemeinsame Baulandkataster von Stadt und Umland. Wer bauen möchte kann sich in der Amtsverwaltung, im Heider Rathaus sowie im Internet über Baulücken und Freiflächen informieren. Ein Ampelsystem zeigt, wo und unter welchen Bedingungen Flächen für eine Bebauung bereitstehen.

Um Grundstücksbesitzer und Investoren künftig noch besser beraten zu können, wird die Entwicklungsagentur Region Heide mit Hilfe von Fördermitteln der AktivRegion Dithmarschen außerdem eine neue Stelle für das gemeinsame Flächenmanagement schaffen, die im zweiten Halbjahr 2016 die Arbeit aufnehmen wird. „Bereits jetzt sehen wir ein Potential für rund 300 Wohneinheiten, das ohne großen Aufwand aktiviert werden könnte. Unser Anliegen ist es nun, Investoren oder Bauwillige und Grundstücksbesitzer zusammenzubringen, damit konkrete Vorhaben umgesetzt werden“, berichtete Tobias Kraft.Die Erstellung des Baulandkatasters wurde als eines von mehreren Klimaschutz-Teilkonzepten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium gefördert. Im Auftrag der Stadt Heide und des Amtes Heider Umland wird das Projekt federführend von der Entwicklungsagentur Region Heide betreut.Die Entwicklungsagentur Region Heide wird als Anstalt des öffentlichen Rechts zu gleichen Teilen von der Stadt Heide und dem Amt KLG Heider Umland finanziert. Basierend auf der 2012 geschlossen Kooperationsvereinbarung, steuert und koordiniert die 2013 gegründete Agentur gemeinsame Zukunftsprojekte der Kernregion im Kreis Dithmarschen.Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Baulandkataster der Stadt Heide.

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