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Lichtblick in schwierigen Zeiten

In den ersten Tagen des neuen Jahres erhält die Stadt Heide normalerweise Besuch von den Sternsingern der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef. Die jungen Bessere-Welt-Botschafter überbringen den Segen C+M+B. Diese Zeichenfolge steht für die lateinische Formel Christus mansionem benedicat (zu Deutsch: Christus segne dieses Haus).

Doch in Zeiten der Corona-Krise ist vieles anders. Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen lassen die schöne Tradition nicht zu. Einfach so ausfallen lassen wollen beide Seiten die Aktion dennoch nicht. "Lichtblicke wie diesen können wir mehr denn je gebrauchen", betonte Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat, der die Segensformel kurzerhand selbst an seiner Bürotür anbrachte. Die frohe Botschaft war wenige Stunden zuvor per Post im Rathaus eingegangen. Die obligatorische Spende, mit der sich die Stadt im Gegenzug an der Hilfsaktion beteiligt, erfolgte diesmal per Überweisung. Der Verwaltungschef: "Leider geht es nicht anders. Umso mehr hoffen wir darauf, dass wir die Sternsinger im kommenden Jahr wieder persönlich bei uns begrüßen dürfen."

Rund 300.000 Sternsinger in ganz Deutschland ziehen um den 6. Januar von Tür zu Tür, segnen Häuser und Wohnungen und sammeln Spenden für Not leidende Kinder auf der ganzen Welt. Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermissionswerk der katholischen Kirche hat den Brauch 1959 mit der Aktion Dreikönigssingen wieder aufgegriffen und ihm ein neues Ziel gegeben. 1961 ist als weiterer Träger der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hinzugekommen. Heute ist das Sternsingen die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

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