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Keine Erstaufnahmeeinrichtung: Stadt will alternative Optionen für Wohnungsbau prüfen

Das Land Schleswig-Holstein wird die Pläne für den Bau einer Erstaufnahmeeinrichtung in Heide nicht weiterverfolgen. Die Stadt Heide möchte nun prüfen, ob sich die vorhandenen Planungen für Projekte des sozialen Wohnungsbaus nutzen lassen.Das Land Schleswig-Holstein wird das Konzept, kleinere Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge an den Hochschulstandorten zu bauen, nicht weiterverfolgen. Dies gab die Landesregierung am Dienstag, 10. November bekannt. Als Grund für den Strategiewechsel nennt das federführende Innenministerium neue Vorgaben des Bundes in Bezug auf die Mindestgrößen der Erstaufnahmeeinrichtungen, hohe Baukosten und die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen.Nach der Entscheidung der Landesregierung bestehe für Heide jedoch die Möglichkeit, die bisherigen Planungen weiterzuentwickeln, um in Eigenregie Wohnungen für Flüchtlinge oder Studierende zu schaffen. Dafür könnten die bisher vorgesehenen Flächen durch das Land bereitstellt werden. Zudem wurden zusätzliche Fördermittel in Aussicht gestellt.„Gemeinsam mit dem Land und der Fachhochschule Westküste werden wir nun prüfen, ob sich die bisherigen Planungen für die Schaffung von Wohnraum nutzen lassen“, reagierte Heides Bürgermeister Ulf Stecher auf die Entscheidung des Landes. Zusätzliche Unterkünfte für Flüchtlinge, ebenso wie bezahlbare Wohnungen für Studierende oder finanziell schlechter gestellte Bürger würden weiterhin dringend benötigt, unterstrich der Heider Verwaltungschef.„Wir freuen uns über die Zusicherung des Landes, uns bei der Schaffung von Wohnraum im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung zu unterstützen. In diesem Sinne möchten wir die gute Zusammenarbeit mit dem Land und der Fachhochschule konstruktiv fortsetzen“, kündigte Heides Bürgermeister Ulf Stecher an.Bisher war geplant, im Umfeld der Fachhochschule Westküste in Heide eine Erstaufnahmeeinrichtung für 700 Flüchtlinge zu errichten. Die Fertigstellung der Unterkunft, die später auch als Studentenwohnheim genutzt werden sollte, war für 2017 geplant. Am 29. Oktober hatte dazu ein öffentlicher Informations-Abend mit Staatssekretärin Manuela Söller-Winkler und Bürgermeister Ulf Stecher in Heide stattgefunden. An der Veranstaltung im Heider Stadttheater nahmen über 450 Bürgerinnen und Bürger teil.Nicht betroffen von der Entscheidung des Landes sind die Pläne der Stadt Heide, zusätzliche kommunale Übergangsquartiere für Flüchtlinge zu schaffen. In einem Gebäude der Wulf-Isebrand-Kaserne wird ab Anfang Dezember Platz für 120 Flüchtlinge bereitstehen. Außerdem ist am Bahnhofsvorplatz ein Übergangsquartier für rund 50 Menschen geplant.

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