Grußwort zum Jahreswechsel 2025/2026

Liebe Heiderinnen und Heider,
verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger aus den Umlandgemeinden,
liebe Freundinnen und Freunde der Marktstadt im Nordseewind,

wat löppt blots de Tied! Nu is dat all Dezember und hüüt is Wiehnachten. Gefühlt war doch gerade noch Sommer, wir haben den Heider Marktfrieden gefeiert, Beachvolleyball auf dem Marktstrand gespielt, uns auf ein leckeres Eis oder einen erfrischenden Cocktail in der Innenstadt getroffen. Und nun – fast wie aus dem Nichts – neigt sich 2025 auch schon seinem Ende zu. Zwölf Monate voller Begegnungen, Entscheidungen, Herausforderungen und besonderer Momente liegen hinter uns. Ein Jahr, das uns bewegt, gefordert und als Gemeinschaft geprägt hat. Gerade in den schnelllebigen und hektischen Zeiten von heute zeigt sich, was unsere Stadt ausmacht. Nämlich das gute Miteinander. Zusammen haben wir wieder viel erreicht.

Es ist unübersehbar: Bei uns in Heide tut sich was. Und das in einer Dimension, wie es sie in der langen Stadtgeschichte so noch nicht gegeben hat. Das eindrucksvollste Beispiel ist wohl das Schulzentrum Heide-Ost (SZHO), bei dem in Kürze das Richtfest ansteht. Mit dem Komplettneubau bringen wir die Bildungslandschaft Dithmarschens auf ein neues, ein höheres Level. An der Ecke von Landvogt-Johannsen-Straße und Friedrich-Elvers-Straße entsteht eine Schule der Extraklasse. Das Gebäude-Ensemble, das 2027 den stark sanierungsbedürftigen bisherigen Schulkomplex ersetzt, vereint innovative Architektur mit einem funktionalen und pädagogisch durchdachten Raumkonzept. Es bietet Platz für bis zu 1500 Schülerinnen und Schüler. Die Stadt nimmt für die neue Schule viel Geld in die Hand: Nach aktuellem Stand belaufen sich die Gesamtkosten auf mehr als 100 Millionen Euro. Diese Investition erfolgt allerdings ganz bewusst, denn Bildung bedeutet weit mehr als Wissensvermittlung – sie ist Grundlage für soziale Teilhabe, Chancengerechtigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und für eine respektvolle demokratische Gesellschaft. Dazu wollen wir als Kreisstadt unseren Beitrag leisten.

Wenn wir auf die Stadtentwicklung schauen, dann ist das Schulzentrum bei Weitem nicht der einzige Lichtblick. Auch an anderen Stellen haben wir im vergangenen Jahr sichtbar Fortschritte gemacht. Besonders im Fokus steht die Schaffung von Wohnraum. So laufen die Planungen für verschiedene neue Baugebiete auf Hochtouren, etwa Am 2. Nußgang, wo mehrere Hundert neue Appartements entstehen sollen. Wohnraum, den wir in Heide dringend benötigen. Denn die Nachfrage ist groß. Deshalb halten wir permanent nach weiteren Flächen und Möglichkeiten für Wohnungsbau und Gewerbeansiedlungen Ausschau. Eine besondere Rolle bei der Stadtplanung spielt Süderholm. Denn es gibt bereits erste Ideen, dort auf lange Sicht einen ganz neuen Stadtteil zu entwickeln.

Ein weiteres Großvorhaben, das wir in diesem Jahr in die Tat umsetzen konnten, ist die Skate-Anlage am Jugendzentrum. Es freut uns besonders, dass sich an diesem Projekt viele Jugendliche beteiligt haben. Die Anlage wird rege genutzt. Betriebsamkeit herrscht seit dem späten Frühjahr auch wieder auf der Baustelle für das Innenstadt-Hotel, das Heide unbedingt braucht. Wenn alles nach Plan läuft, werden schon Ende kommenden Jahres die ersten Gäste in die moderne Anlage einchecken. Natürlich sind auch die Entwicklungen rund um die geplante Batteriezellenfabrik für uns weiterhin ein bestimmendes Thema. Trotz der Northvolt-Insolvenz sind wir sehr zuversichtlich, dass es dort in absehbarer Zeit eine Industrieansiedlung geben wird. Allem voran, weil wir von der Attraktivität des Standorts überzeugt sind. Mit unseren günstigen Ausgangsbedingungen für grüne Industrie und unseren innovativen Energiewende-Projekten werden wir inzwischen global wahrgenommen. Das ist das Ergebnis der guten Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren gemeinsam mit all unseren Partnern geleistet haben.

Bei all diesen großen Projekten gehen die vielen kleinen Maßnahmen und Projekte, die im Laufe eines Jahres stattfinden, oft ein bisschen unter. Dabei ist es gerade dieses Alltagsgeschäft, das die unmittelbarsten Auswirkungen auf das Leben vor Ort hat. Auch im Jahr 2025 haben wir zusätzliche Kita-Plätze eingerichtet, Schulen und Straßen saniert, öffentliche Gebäude, Plätze und Grünanlagen aufgewertet, uns um die Verbesserung des Radverkehrs bemüht, den Klimaschutz vorangebracht und, und, und… Wir haben investiert, modernisiert und verbessert sowie jede Menge Kultur- und Freizeitangebote geschaffen. Oft leise, aber wirkungsvoll. Und diesen Weg werden wir konsequent weitergehen, um Heide in möglichst allen Belangen nachhaltig voranzubringen. Im Dialog mit Ihnen.

Allerdings stecken wir dabei – das wollen nicht verschweigen – zunehmend in einer Zwickmühle. Denn unsere Spielräume sind deutlich kleiner geworden. Schon in diesem Jahr hat uns das Innenministerium den städtischen Haushalt nur unter erheblichen Sparauflagen genehmigt. Die finanzielle Situation ist angespannt und wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch verschärfen. Gleichwohl ist Stillstand für uns keine Option. Gerade in herausfordernden Momenten müssen wir Verantwortung übernehmen und in die Zukunft investieren. In Infrastruktur, in Bildung, in Sicherheit und in den sozialen Zusammenhalt. Die Entscheidungen, die wir vor diesem Hintergrund treffen müssen, fallen uns nicht leicht. Immerhin geht es darum, Heide auch in Zukunft lebenswert zu halten. Und wir tun alles dafür, die Einschnitte in das Gemeinwohl so gering wie möglich zu halten. Die Gründe für die Unterfinanzierung vieler Kommunen sind vielschichtig. Ins Detail zu gehen, führt an dieser Stelle zu weit. Zu allererst handelt es sich aber um ein strukturelles Problem, über das wir Städte und Gemeinden sowohl mit der Landes- als auch mit der Bundesebene diskutieren müssen. Immerhin geht es darum, dass wir unsere Aufgaben auch künftig verantwortungsvoll erfüllen und im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger handeln können.

Hohnbeer, Marktstrand, Jahr- und Wochenmärkte, Lesungen, Konzerte, Winterwelt: Wie stark unsere Stadtgemeinschaft ist, haben nicht zuletzt die vielen gelungenen Veranstaltungen des Jahres eindrucksvoll gezeigt. Sie haben Menschen zusammengebracht, Begegnungen ermöglicht und das „Wir“ spürbar gemacht. Ein ganz besonderer Höhepunkt war dabei der 18. Heider Marktfrieden. Tausende Besucherinnen und Besucher aus nah und fern haben unseren Marktplatz in eine lebendige mittelalterliche Kulisse verwandelt – ein Fest, das lange in Erinnerung bleiben wird. Mehr als eine kleine Randnotiz ist auch unsere Städtepartnerschaft zu Anklam wert, deren 35. Geburtstag wir vor Kurzem begangen haben. Und mit guten Freunden feiert es sich bekanntlich am besten.

Liebe Heiderinnen und Heider,
sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Umland,
liebe Freundinnen und Freunde unserer Marktstadt im Nordseewind,

lassen Sie uns diesen Weg auch im kommenden Jahr weitergehen. Lassen Sie uns als Stadt und als Region zusammenstehen, miteinander reden, einander zuhören und gemeinsam gestalten. Möge das Jahr 2026 für Heide ein Jahr des Zusammenhalts, der Weiterentwicklung und des gemeinsamen Erfolgs werden. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Engagement, Ihre Ideen und Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – ob als Einzelperson, in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Institutionen. Sie alle machen unsere Stadt zu dem, was sie ist: lebendig, vielfältig und stark. Bleiben Sie Ihrer Marktstadt im Nordseewind verbunden. Im Namen der gesamten Heider Politik und Verwaltung wünschen wir Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage, einen guten Start ins neue Jahr und für 2026 Gesundheit, Zuversicht und alles Gute.

Herzlichst

Michael Stumm                                  Oliver Schmidt-Gutzat
Stadtpräsident                                    Bürgermeister

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