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Flüchtlingsunterkunft: „Gesellschaftliche Herausforderung, die Chancen bietet“

Laut der Vereinten Nationen sind rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht – so viele wie nie zuvor. Da auch in Schleswig-Holstein immer mehr Flüchtlinge Schutz suchen, plant das Land eine Erstaufnahmeeinrichtung auch in Heide. Für die Stadt ist dies Chance und Herausforderung zugleich.

Das Innenministerium hat konkrete Planungen für eine Flüchtlingsunterkunft in Heide aufgenommen. Derzeit laufen Sondierungen geeigneter Standorte für die Einrichtung, in der ab 2017 rund 600 Menschen vorübergehend wohnen werden. Dafür wird das Umfeld der FH Westküste favorisiert.

Bürgermeister Ulf Stecher sieht in der bevorstehenden Aufgabe nicht nur eine humanitäre Verpflichtung, die im Grundgesetz fest verankert ist, sondern auch Chancen für die Stadt: „Unsere Gesellschaft ist verpflichtet, Menschen zu schützen, die ihre Heimat wegen Krieg und Vertreibung verlassen mussten. Dieser gesamtgesellschaftlichen Verantwortung werden wir uns stellen. Gleichzeitig bietet die Entscheidung der Landesregierung Chancen, den Hochschulstandort Heide städtebaulich weiterzuentwickeln.“

Rüdiger Ewald, stellvertretender Projektleiter im Innenministerium, zum aktuellen Planungsstand für Heide: „Wir sind noch in den Anfängen, tendieren aber bereits sehr stark zu einer Neubaulösung in Hochschulnähe. Unser Ziel ist eine hochwertige und nachhaltig nutzbare Infrastruktur, die den Standort sinnvoll ergänzt. Am Heider FH Campus sehen wir den Vorteil einer späteren Nachnutzung als Studentenwohnraum. Zudem haben wir Signale von der Fachhochschule erhalten, die Integration der Flüchtlinge aktiv begleiten zu wollen.“

Auch zukünftig werde man in Heide von dem bewährten Netzwerk hauptamtlicher und ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer profitieren, die sich für Flüchtlinge engagieren, sind sich Landrat Dr. Jörn Klimant und Bürgermeister Stecher sicher. Klimant: „Im Gegensatz zur recht kurzfristigen Errichtung anderer Flüchtlingsunterkünfte in Schleswig-Holstein haben wir in Dithmarschen einen großen zeitlichen Vorteil. Durch frühe und umfassende Information wollen wir möglichen Sorgen in der Bevölkerung mit Offenheit und Fingerspitzengefühl begegnen.“ Für den weiteren Verlauf des Projektes kündigten beide entsprechende öffentliche Informationsveranstaltungen an.

Rüdiger Ewald freut sich über die Heider Zuversicht: „Wir stoßen in Heide auf viel Zustimmung und Verständnis. Das hilft uns, diese humanitäre Aufgabe zu lösen. Wir sind sicher, dass wir auch in Heide eine Erstaufnahmeeinrichtung etablieren können, die bei den Menschen so viel Unterstützung erfahren wird, wie wir es zurzeit in Seeth oder Boostedt erleben.“ Bürgermeister Stechers Dank gilt in diesem Zusammenhang ganz besonders den Fraktionen der Heider Ratsversammlung: „Die Stadtpolitik stand sofort und geschlossen hinter dem Projekt und wird den Dialog mit der Bevölkerung engagiert unterstützen.“

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema:

- Sachstandsbericht der Landesregierung zu Erstaufnahmeeinrichtungen in Schleswig-Holstein

- Pressemitteilung des Innenministeriums vom 14. Juli zu weiter steigenden Flüchtlingszahlen

- Rede von Ministerpräsident Torsten Albig auf der Flüchtlingskonferenz am 6. Mai 2015

- Erklärung von Innenminister Stefan Studt zum "Flüchtlingspakt" der Landesregierung (22. Mai 2015)

- Regierungserklärung von Ministerpräsident Torsten Albig zur Flüchtlingspolitik (20. Februar 2015)

 

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