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Eyespec: Hochtechnologie in Heide

Der Bürgermeister der Stadt Heide, Oliver Schmidt-Gutzat (SPD), der Bürgervorsteher Michael Stumm (CDU) und die Kreispräsidentin des Landkreises Dithmarschen, Ute Borwieck-Dethlefs (CDU) statteten der Heider Firma Eyespec jetzt einen Besuch ab. Die Drei haben sich darüber informiert, wie eine 2013 in der Hochtechnologie gestartete Firma in der Region erfolgreich geworden ist.

Die Geschäftsführer Kevin Harksen und Jasper Sibbers begrüßten sie zusammen mit dem kaufmännischen Leiter Bastian Schütt. 2013 gründeten die Diplom-Ingenieure Kevin Harksen und Sebastian Bodo sowie der Dipl. Kaufmann Bastian Schütt die Firma, alle drei Mitarbeiter des von Prof. Dr. Reiner Nawrath geleiteten Instituts für Bildverarbeitung der Fachhochschule Westküste. Eyespec entwickelt und vertreibt optische Inspektionssysteme zur Qualitätskontrolle von Produkten und Produktkomponenten im laufenden Fertigungsprozess und integriert ihre Systeme in die übergeordnete Prozess-Rechneranlage.

Beim Start der Firma konzentrierten sie sich darauf, unterstützt durch Förderung aus dem ZIM Programm des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), bisher ungelöste Aufgabenstellungen in Fertigungen zu bearbeiten und nicht in Konkurrenz zu am Markt etablierten Systemen  zu stehen. Mit innovativen Beleuchtungskonzepten gelang es,   Kamerabilder zu erzeugen, die Produktmängel kontrastreich sichtbar werden lassen, so dass diese mit ausgeklügelten Algorithmen automatisch detektiert und lokalisiert werden können. Da die Systeme in der rauen Fertigungsumgebung die geforderten Spezifikationen erfüllten und zuverlässig arbeiteten, waren die Kunden vom Leistungsvermögen überzeugt und wurden zu regelmäßigen Auftraggebern. So können Produktmängel im Submillimeterbereich detektiert werden

So kontrollieren die Eyespec Systeme, ob Unter- und Ober-Teil einer Verpackung durch eine Siegelnaht hermetisch verschlossen sind. Die Inhalte der Verpackung, Spritzen oder Operationsbestecke, würden sonst durch eindringende Luft beim Transport oder der Lagerung kontaminiert werden. Deshalb müssen Luftwege von der Innenseite zur Außenseite der Siegelnaht ebenso wie Löcher erkannt werden und die fehlerhaften Verpackungen automatisch aussortiert werden. Erschwerend war noch, dass die Verpackungen aus transparenten oder undurchsichtigen Ober- und Unter-Teilen bestehen oder einem transparenten und einem undurchsichtigen Teil. Es können fünf Verpackungen pro Sekunde inspiziert werden. Kevin Harksen weist mit Stolz daraufhin, dass Eyespec als erster Anbieter prozesssichere Inspektionssysteme für die Pharma- und Medizin-Produktehersteller anbieten konnte. Kunden sind z. B. die Firma Johnson & Johnson weltweit und Bischoff + Klein.

Eine zweite Branche für die Problemlösungen entwickelt werden, sind die Zulieferer der Automobilindustrie. Hier werden die produzierten Komponenten und Teile, wie Getriebeteile, Armaturenbrettkomponenten oder Abgasstränge auf vorgegebene Dimensionen geprüft und Oberflächenfehler detektiert. Kunden sind heute u. a. die Firmen VW, BMW oder Continental.

Im Laufe der vergangenen fünf wirtschaftlich erfolgreichen Jahre und dem Anstieg der Auftragseingänge konnte die Mitarbeiterzahl kontinuierlich auf  22 in diesem Jahr erhöht werden. Bastian Schütt erläutert dazu: “ Bei der Gewinnung von Mitarbeitern profitieren wir von der FHW. Studierende kommen zum Praxissemester und zur Bachelor- oder Masterarbeit zu uns und wenn die fachliche Qualifikation passt und die Chemie stimmt, bieten wir ihnen Arbeitsverträge an und in der Regel kommt es zu einer Einstellung.“  Darüber hinaus wurde Anfang 2019 eine im gleichen Marktsegment tätige Firma übernommen. „Damit haben wir ein Standbein in der Industrie-Region Stuttgart, Baden-Württemberg etablieren können“ erläutert Jasper Sibbers die Markt-Wachstums-Strategie von Eyespec.

(Text und Foto: Prof. Dr. Reiner Nawrath)

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