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Bundestagsabgeordneter besucht Bürgermeister

Der Ausbau der Kinderbetreuungsstruktur ist in Heide derzeit eine der wichtigsten Baustellen. Das erfuhr der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann jetzt beim Antrittsbesuch bei Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat. „Heide ist eine familienfreundliche Stadt und will dabei noch besser werden“, betonte der Verwaltungschef beim Meinungsaustausch.

Sorge bereitet Schmidt-Gutzat aber der drohende Engpass beim Kita-Fachpersonal: „Wir brauchen derzeit noch rund 160 weitere Kita-Plätze und legen uns dafür richtig ins Zeug. Aber wir brauchen nicht nur Räume und Träger, sondern auch Erzieherinnen und Erzieher.“ Rossmann, der als Kreis Pinneberger SPD-Abgeordneter die Kreise Steinburg und Dithmarschen mit betreut, kennt das Problem. „In den letzten zehn Jahren sind in den Kindertagesstätten deutschlandweit über 250.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Alle Fachleute sagen schon jetzt bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern von über 200.000 Personen voraus, um die Nachfrage in den Kindertagesstätten abzudecken“, konnte der Politiker berichten, der in Berlin Vorsitzender des Bildungsausschusses ist. Besonders ab 2025 werde sich die Situation zuspitzen, wenn der Rechtsanspruch auf Betreuung in der Grundschule in Kraft tritt. Einig waren sich Schmidt-Gutzat und Rossmann daher in ihrer Forderung an das Land, bei der Erzieherausbildung in die Offensive zu gehen: „Schleswig-Holstein muss jetzt eine Initiative für mehr Erziehernachwuchs starten und auch die Schulkapazitäten für die Fachkräfteausbildung deutlich ausweiten!“

Die junge Generation hatten Bürgermeister und Abgeordneter auch beim zweiten Thema im Blick, denn Rossmann hatte zum Digitalpakt Schule aktuelle Informationen im Gepäck, ein politisches Projekt, für das der Bildungsfachmann in Berlin lange gekämpft hatte. „In Heide können wir sagen: Gut, dass die Gelder jetzt endlich fließen können“, befand Schmidt-Gutzat.

Neben der Bildungslandschaft informierte sich Rossmann auch über andere Zukunft- und Entwicklungsprojekte der Stadt. „Heide will planvoll wachsen, setzt bei seiner Entwicklung auf Kooperation mit dem Umland und achtet beim Wohnungsbau auf die soziale Komponente“, lobte der Abgeordnete, der von Schmidt-Gutzat erfahren hatte, dass für das anstehende Neubaugebiet ein 30-Prozent-Anteil geförderten Wohnungsbaus vorgesehen ist. „Wenn für diese Maßnahme die Baugesellschaften dann quasi Schlange stehen, hat es sich wohl herumgesprochen, dass Heide eine Stadt mit Potenzial ist.“ Ins Bild passe dabei auch, dass gleichzeitig an Taktverbesserungen beim Busverkehr und einem modernen Radwegekonzept gearbeitet werde.

Interessiert zeigte sich der Politiker auch an den Projekten CAMPUS100 und ENTREE100. „Wenn ich mir die Pläne für das neue Forschungszentrum für Technologien der Energiewende ansehe, geht mir als Forschungspolitiker natürlich das Herz auf“, freute sich Rossmann, der zur FH Westküste bereits seit Jahren regelmäßigen Kontakt hält. Auch das Vorhaben ENTREE100 der Entwicklungsagentur Region Heide war dem SPD-Mann bereits bekannt. Rossmann: „Hier fließen ja auch Bundesgelder. Und die Macher des Projekts haben im Vorwege auch bei mir als Fachpolitiker gute Lobbyarbeit geleistet. Ich freue mich, jetzt die Pläne in der Umsetzung zu sehen.“  Beide Projekte will der Abgeordnete weiter begleiten. „Vielleicht können wir den nächsten Bürgermeisterbesuch ja als gemeinsamen Vor-Ort-Termin gestalten“, regte Rossmann für ein Folgetreffen an.

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