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Bürgermeister besucht Verbraucherzentrale

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der schleswig-holsteinischen Verbraucherzentralen haben alle Hände voll zu tun - auch in Heide. Beim Besuch von Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat (links im Bild)  in der Beratungsstelle gaben die Verbraucherschützer gerne einen Einblick in ihre Abeit: 6.648 Verbraucherkontakte verzeichnete die Beratungsstelle im vergangenen Jahr. Ärger mit Telefon- und Internetverträgen, Schlüsseldienst-Abzocke und Inkassoforderungen haben Verbraucherinnen und Verbrauchern besonders zu schaffen gemacht.

Viele Menschen kommen zur Rechtsberatung in die Verbraucherzentrale, weil sie Unterstützung in Konflikten mit Unternehmen brauchen. Die Bandbreite der Themen ist groß und reicht von Problemen mit Smartphone- und Internetverträgen über Fragen der Datensicherheit und Energieversorgung bis hin zu Ärger mit Reiseveranstaltern. Besonders hoch ist der Beratungsbedarf im Bereich Telekommunikation. Hier verzeichnet die Verbraucherberatung viele Beschwerden wegen untergeschobener Verträge und fehlendem Kundenservice. „Ich freue mich, dass die Verbraucherzentrale diese wichtige Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger in Heide bietet“, sagte Oliver Schmidt-Gutzat (SPD) bei seinem Besuch. „Ich kenne die Verbraucherarbeit aus eigener Erfahrung als ehemaliger Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Hamburg. Daher weiß ich, wie anspruchsvoll und vielfältig die Themen sind, mit denen die Menschen hierher kommen.“

Ein großes Ärgernis für Verbraucher*innen sind übertrieben hohe Forderungen von Inkasso-Büros und Handwerker-Notdiensten wie Rohrreinigern, Schlüsseldiensten und Schädlingsbekämpfern. Mit massivem Druck bis hin zur Nötigung versuchen unseriöse Firmen, Verbraucher*innen in Notsituationen und bei Haustürgeschäften zur Zahlung extrem hoher Preise zu bewegen. Diese liegen bei Handwerker-Notdiensten in manchen Fällen bei 1.000 Euro und mehr. Vertragsfallen im Internet werden vor allem für Geflüchtete häufig zum Problem. Lockangebote für Sofortkredite oder Kreditkarten münden häufig in teure Abos oder Clubmitgliedschaften. Da die meisten Geflüchteten mit wenig Geld auskommen müssen, treffen solche Forderungen diese Gruppe hart. „Die Beratung der Verbraucherzentrale bringt die Menschen auf Augenhöhe mit Anbietern und schafft damit einen Ausgleich zum Ungleichgewicht am Markt“, so der Bürgermeister. 

In Konflikten mit Unternehmen haben Verbraucher*innen zunehmend Schwierigkeiten, ihre Rechte durchzusetzen oder überhaupt einen Ansprechpartner zu finden. Viele verlieren sich in der anonymen digitalen Welt und wünschen sich echte Beratung. Das Angebot der Verbraucherzentrale wissen viele Menschen deshalb zu schätzen. Die Berater gehen die zunehmend komplexen Fälle mit den Betroffenen durch und finden gemeinsam Lösungswege. Neben der Verbraucherberatung bietet die Beratungsstelle in Heide auch Workshops und Vorträge an. Dabei arbeitet sie eng mit örtlichen Einrichtungen wie Volkshochschule, Klimaschutzkoordinatoren und Vereinen zusammen. 

6.648 Ratsuchende nahmen persönlich, telefonisch oder schriftlich Kontakt zur Beratungsstelle auf. 1.170 davon besuchten Vorträge, Aktionen und den Informationsstand der Verbraucherzentrale auf Messen. 46 Prozent der Ratsuchenden erhielten individuelle Auskünfte, 29 Prozent ließen sich von Experten zu Fragen und Problemen in den Bereichen Verbraucherrecht, Altersvorsorge, Baufinanzierung, Versicherungen und Energie persönlich beraten. 

Text und Foto: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

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