(Dieser Artikel ist älter als 30 Tage und könnte veraltete Inhalte beinhalten)

Barrierefreiheit: Bahnhof unter der Lupe

Auf Initiative des blinden Heider Bürgers und Ratsherrn Dr. Carsten Dethlefs (CDU) haben Verantwortliche aus Stadtpolitik und -verwaltung jetzt den Bahnhof und das nähere Umfeld unter die Lupe genommen. „Ziel des gemeinsamen Rundgangs war es, mehr Verständnis für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen zu wecken“, erklärt Dethlefs. Die Barrierefreiheit liege ihm sehr am Herzen. „Nicht zuletzt deshalb, weil ich selbst betroffen bin.“ Im Alter von vier Jahren verlor Dethlefs sein Augenlicht.

An dem Ortstermin nahmen unter anderem Andreas Wojta und Holger Friedrichs vom Fachbereich Bau und Planung der Stadt Heide sowie FWH-Ratsherr Frank Arps teil. Sie wurden von Dethlefs gebeten, das Bahnhofsumfeld mit einem Rollstuhl oder Schlafbrillen – mit ihnen wurde Blindheit simuliert – zu erkunden. Der Initiator der Aktion: „Es ging darum, einen Eindruck davon zu bekommen, was Menschen mit special needs am Heider Bahnhof erwartet. Sowohl im Negativen als auch im Positiven.“

Im Anschluss an den Rundgang trugen die Beteiligten ihre Erfahrungen zusammen: Gut schnitten unter anderem die barrierefreien Gehwege rund um die Station ab. Auch für die Blinden-Leitsysteme gab es Lob. Schlecht fielen dagegen etwa die steilen Treppen der Unterführung und fehlende Hinweistafeln in Blindenschrift auf.

Während der nächsten Sitzung des Bauausschusses sollen die Ergebnisse der speziellen Bahnhofserkundung vorgestellt und diskutiert werden. „Wir sollten darüber nachdenken, wie wir die Situation verbessern können – ohne viel Geld in die Hand zu nehmen“, sagt Dr. Carsten Dethlefs. In Sachen Barrierefreiheit sei Heide grundsätzlich gar nicht so schlecht aufgestellt. „Aber es gibt ja immer Luft nach oben.“

Zurück