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Bachmann-Sonderausstellung auf der Museumsinsel

Ein Jahrhundert Künstlerleben – so lautet der Titel einer großen Sonderausstellung zum Dithmarscher Künstler Nicolaus Bachmann, die seit gestern auf der Museumsinsel Lüttenheid zu sehen ist. "Viele kennen Bachmann als Landschafts- und Porträtmaler", sagt Jessica Eitze, wisschenschaftliche Volontärin der Kultur- und Bildungseinrichtung. "Dabei ist sein Werk viel umfangreicher."

Am 17. November 1865 wurde Bachmann in Heide geboren. Aus kleinen Verhältnissen stammend brach er in jungen Jahren auf, um als Maler und Bildhauer sein Geld zu verdienen. Und sein Plan ging tatsächlich auf. Zu den zahlreichen Orten an denen er während seiner langen Schaffenszeit arbeitete und wirkte gehörten unter anderem Dresden, Paris und Berlin. Dabei unterhielt Nicolaus Bachmann zwischenzeitlich sehr gute Kontakte zur politischen und gesellschaftlichen Elite des deutschen Kaiserreichs. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Bachmann in seiner Geburtsstadt zurück. Dort verstarb er am 10. Februar 1962 im Alter von 96 Jahren. 

Die Schau zeigt Bachmanns vielfältiges künstlerisches Werk, darunter zahlreiche Porträts, Landschaftsmalereien, Vorstudien und kleinformatige Ölskizzen. Letztere zeigen beispielsweise Impressionen aus Dithmarschen, Kopenhagen und dem Berliner Tiergarten. "Über Bachmanns Berliner Zeit wissen wir nur wenig. Denn viele der Werke aus dieser Periode sind bei einem allierten Bombenangriff, der auch das Atelier des berühmten Künstlers traf, zerstört worden", erläutert Eitze. "Trotzdem versuchen wir auch diesen Lebensabschnitt zu beleuchten." In der Schau wird auch die offenkundig nationalistisch-völkische Gesinnung Bachmanns thematisiert. Museumsleiterin Dr. Telse Lubitz: "Wenn man sich im Rahmen einer Ausstellung mit dem Leben und Wirken eines Künstlers beschäftigt, gehören kritische Auseinandersetzung und Einordnung unbedingt dazu." 

Die Ausstellung Nicolaus Bachmann – Ein Jahrhundert Künstlerleben ist noch bis einschließlich Sonntag, 24. April, auf der Heider Museumsinsel zu sehen. Weitere Informationen, etwa zu Begleitprogramm und Eintrittspreisen, erhalten Interessierte auf der Internetseite des Heider Heimatmuseums.

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